- Aiken
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Aiken['eɪkɪn],1) Conrad Potter, amerikanischer Schriftsteller, * Savannah (Georgia) 5. 8. 1889, ✝ ebenda 17. 8. 1973, Vater von 4); studierte an der Harvard University mit T. S. Eliot und V. W. Brooks, wurde v. a. von E. A. Poe, G. Santayana, später besonders von R. Emerson und S. Freud beeinflusst. Durch Herausgabe der »Selected poems of Emily Dickinson« (1924) trug er zur Anerkennung dieser Dichterin bei. Für seine »Selected poems« (1929) erhielt er den Pulitzerpreis, für seine »Collected poems« (1953) den National Book Award. Sowohl thematisch als auch formal kompliziert sind seine Kurzgeschichten (»The short stories of C. Aiken«, 1950; deutsche Auswahl unter dem Titel Fremder Mond) und Romane (u. a. »Blue voyage«, 1927; »Great circle«, 1933; »Conversation«, 1940). Schrieb auch Essays und Literaturkritik.Weitere Werke: Ushant (1952; Autobiographie); A reviewer's ABC (1958; Essays); Selected poems (1961).Ausgaben: The collected novels, herausgegeben von R. P. Blackmur (1964); Collected criticism, herausgegeben von R. A. Blanshard (1968); Collected poems. Nineteen sixteen to nineteen seventy (21970); The collected short stories of C. Aiken, herausgegeben von R. P. Warren (1982).2) Frank, irischer Politiker, * Camlough (County Armagh) 13. 2. 1898, ✝ Dublin 18. 5. 1983; aktiv in der irischen Unabhängigkeitsbewegung, enger Weggefährte E. de Valeras; war 1923-25 Generalstabschef der IRA, wurde 1926 Mitglied der Fianna Fáil; 1932-45 Verteidigungs-, 1951-54 und 1957-69 Außenminister, 1965-69 auch stellvertretender Premierminister.3) Howard Hathaway, amerikanischer Mathematiker und Informatiker, * Hoboken (N. J.) 8. 3. 1900, ✝ Saint Louis (Missouri) 14. 3. 1973; war 1939-61 Professor an der Harvard University, danach Professor für Informatik an der University of Miami (Fla.). Aiken konstruierte 1939-44 in Zusammenarbeit mit C. D. Lake, B. M. Durfee und F. E. Hamilton den ersten (über Lochstreifen) programmgesteuerten elektromechanischen Rechenautomaten »Mark I« in den USA. 1947 stellte er den vollständig elektrisch arbeitenden Computer »Mark II« fertig.4) Joan Delano, britisch-amerikanische Schriftstellerin, * Rye (County Sussex) 4. 9. 1924, Tochter von 1); arbeitete u. a. als Redakteurin; seit den 1960er-Jahren Autorin unterhaltender Literatur aller Genres, insbesondere von Kinderbüchern, Schauergeschichten, Psychothrillern, historischen und Gesellschaftsromanen; ihre spannenden, perfekt gebauten Werke erreichen einen großen Leserkreis.Werke: Romane: Trouble with product x (1966; deutsch Ärger mit Produkt X); Voices in an empty house (1975; deutsch Stimmen in einem leeren Haus); The Five-Minute Marriage (1978; deutsch Die Fünf-Minuten-Ehe); The girl from Paris (1982; deutsch Das Mädchen aus Paris); Deception (1987; deutsch Du bist ich); Blackground (1989; deutsch Angst und Bangen); Jane Fairfax. A novel to complement Emma by Jane Austen (1990; deutsch Jane Fairfax).-Kinder- und Jugendbücher: Arabel's raven (1974; deutsch Arabels Rabe); The shadow guests (1980; deutsch Schattengäste); The last slice of rainbow (1985; deutsch Das letzte Stück vom Regenbogen); A goose on your grave (1987; deutsch Ein Schaudern auf der Haut).IIAiken,Howard Hathaway, amerikanischer Ingenieur und Mathematiker, *Hoboken (New Jersey, USA) 8. 3. 1900, †St. Louis (Missouri, USA) 14. 3. 1973; Aiken begann schon in den 1930er-Jahren mit der Planung eines Großrechners. Von 1939 an arbeitete er für IBM und entwickelte in den folgenden vier Jahren den elektromechanisch arbeitenden ASCC-Computer (Automatic Sequence Controlled Calculator, »automatischer sequenzkontrollierter Rechner«). 1943 wurde dieser Computer nach Harvard verlegt und dort von 1944 an als Harvard Mark I für ballistische Berechnungen im Auftrag der US-Marine eingesetzt. Eine wichtige Mitarbeiterin Aikens in dieser Zeit war Grace Hopper. 1947 stellte Aiken den vollkommen elektronisch arbeitenden Mark II vor, gefolgt von Mark III und (1952) Mark IV. Außerdem entwickelte er ein nach ihm benanntes Verfahren zur Kodierung von Dezimalzahlen (Aiken-Code).
Universal-Lexikon. 2012.